Das kurze Leben. by Juan Carlos Onetti

By Juan Carlos Onetti

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Díaz Grey zog ein paar Banknoten aus der Hosentasche und reichte ihr zehn Pesos. »Wir gedenken eine Weile hier zu bleiben. Sofern es meinem Mann gefällt. Denn ich kann ihn mir außerhalb von Buenos Aires eigentlich nicht vorstellen. Vielleicht könnten wir ein möbliertes Haus am Fluß finden; wissen Sie zufällig eines? « »Nein«, sagte der Arzt. »Ich weiß von keinem Haus. Es ist hier sehr angenehm, besonders im Frühling. Bringen Sie mir Ihren Mann. Es wird nichts sein als eine nervöse Störung. Es gibt eine Nervenkraft, die aufregt, und eine andere, die hemmt.

Ich brauche ein Rezept. « »Ja«, murmelte Díaz Grey. « »Morphium. Sie können mir auch ein Rezept geben. « »Ja«, erwiderte er. « Sie war ruhig und lehnte an dem Schreibtisch wie an einem Ladentisch, darauf wartend, daß man ihr Strümpfe oder Puder verkaufe. »Vergiftung, Entgiftung. Wie Sie wollen«, sagte sie. « »Er ging nach Chile, ohne uns zu benachrichtigen. Sie verstehen. « »Mein Gott, mein Gott! …«, sagte sie mit beherrschtem Spott und wiegte den wiederum erhobenen Kopf geduldig und mütterlich.

Ich tue nicht mehr, als sie anschauen, aber ich schaue sie immerhin an. « ›Vielleicht ist es schon ein Viertel vor eins‹, dachte ich. ›Ich will nicht nach Hause kommen, wenn Gertrudis wach oder gerade wieder eingeschlafen ist. Ich kann sie mit der rechten offenen Hand berühren, ohne zu leiden; ich kann sie davon überzeugen, daß sich nichts geändert hat, und manchmal fühlen, daß sich wirklich nichts geändert hat; ich kann auch den bereitwilligen Schwindel würdevoll aufrechterhalten und sie nur täuschen mit der Erinnerung an das, was sie war.

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