Metzler Lexikon Autoren: Deutschsprachige Dichter und by Bernd Lutz, Benedikt Jeßing (eds.)

By Bernd Lutz, Benedikt Jeßing (eds.)

Rund six hundred Autorinnen und Autoren im Porträt. Das Lexikon informiert über die wichtigsten deutschsprachigen Autorenpersönlichkeiten und ihre Werke vom Mittelalter bis in die unmittelbare Gegenwart. Die essayistisch geschriebenen Artikel beleuchten Leben und Gesamtwerk im Kontext der jeweiligen Epoche und liefern gleichzeitig alle notwendigen Daten und Fakten sowie die wichtigste Sekundärliteratur. Die vierte Auflage wurde aktualisiert und um ca. 20 Artikel vor allem zu Schriftstellern der Gegenwartsliteratur erweitert.

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Metzler Lexikon Autoren: Deutschsprachige Dichter und Schriftsteller vom Mittelalter bis zur Gegenwart

Rund six hundred Autorinnen und Autoren im Porträt. Das Lexikon informiert über die wichtigsten deutschsprachigen Autorenpersönlichkeiten und ihre Werke vom Mittelalter bis in die unmittelbare Gegenwart. Die essayistisch geschriebenen Artikel beleuchten Leben und Gesamtwerk im Kontext der jeweiligen Epoche und liefern gleichzeitig alle notwendigen Daten und Fakten sowie die wichtigste Sekundärliteratur.

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Blumenworte welkten. « So begründete A. ihr dichterisches Schweigen zu Beginn ihres zweiten USA-Aufenthaltes (1946 bis 1964). Danach schrieb sie längere Zeit Gedichte nur in englischer Sprache, und erst 1956 kehrte sie zum Deutschen zurück: »Mysteriös, wie sie erschienen war, verschwand die englische Muse. Kein äußerer Anlaß bewirkte die Rückkehr zur Muttersprache. « 1957 traf sie Paul Celan, den sie im Czernowitzer Ghetto kennengelernt hatte, in Paris wieder. Er machte sie mit den Strömungen der deutschen Nachkriegslyrik vertraut.

Dass sie sich vorwiegend im Umkreis revolutionär gesinnter Journalisten aufhielt, Männerkleidung bevorzugte, öffentlich Zigarren rauchte und ihr Liebesleben nach dem Prinzip des ›variatio delectat‹ gestaltete, machte sie der Obrigkeit offenbar besonders verdächtig. Jedenfalls wurde sie, noch bevor sie auch nur eine Zeile veröffentlicht hatte, 1846 als »staatsgefährliche Person« aus Berlin gewiesen, weil sie »Ideen geäußert, und ins Leben rufen wolle, welche für die bürgerliche Ruhe und Ordnung gefährlich seien« (Meine Emancipation, Verweisung und Rechtfertigung, 1846).

Und sucht mit ihrer Liebe zu Henze einen Ausweg aus der Verzweiflung an der Sprache, die sie bis zum gefühlsgeladenen Verstummen treibt: »daß wir mit unserer Sprache verspielt haben, weil sie kein Wort enthält, auf das es ankommt«. In ihrer an Heinrich von Kleist erinnernden Unbedingtheit des Gefühls scheitert sie an Henze, wie später, von 1958 bis 1962, an Max Frisch, der seine ebenso bedrohte wie verletzte Eitelkeit als Schriftsteller in Montauk (1975) dokumentiert hat. Dass eine Frau nicht nur schrieb, was sie dachte und Bachmann empfand, sondern damit radikal ernstzumachen suchte, war für die zünftige – selbst die schreibende – Männerwelt der 1950er und 60er Jahre offensichtlich ein Schritt, auf den sie nicht vorbereitet war.

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