Strategic Unionism: Aus der Krise zur Erneuerung? by Ulrich Brinkmann

By Ulrich Brinkmann

Hans-Jurgen city Seit geraumer Zeit befinden sich die Gewerkschaften in den Gesellschaften des entwickelten Kapitalismus in der protecting. Dies gilt fur die Vereinigten Staaten von Amerika wie fur die Mitgliedstaaten der Europaischen Union und mithin auch fur das wiedervereinigte Deutschland. Auch wenn Ursachen, Reichweite und Uberwindungschancen der protecting unterschiedlich eingeschatzt werden, so hat sich in der politischen und wissenschaftlichen Diskussion ein Konsens dahingehend herausgebildet, dass die Gewerkschaften im Ubergang vom nat- nal organisierten Wohlfahrtsstaats-Kapitalismus zum transnationalen Fina- marktkapitalismus einen substantiellen Bedeutungs- und Einflussverlust erfahren haben. Diese Einschatzung kann sich auf wissenschaftlich vielfach belegte und - litisch intensiv diskutierte Indikatoren stutzen. Die Erosion der gewerkschaft- chen Verankerung in den Betrieben, der Ruckgang gewerkschaftlicher Verha- lungs- und Verteilungsmacht in den Arenen der Betriebs- und Tarifpolitik, die Verluste an Mitgliedern und finanziellen Ressourcen und nicht zuletzt der an- kennungspolitische Ausschluss der Gewerkschaften aus den korporatistischen Funktionseliten alle diese Entwicklungen werden benannt, wenn von einem sakularen Machtverlust oder einem historischen Niedergang der Gewerkschaften die Rede ist. Selbst durchaus gewerkschaftsfreundlich gesinnte Autoren lassen diese Entwicklungstrends mitunter im Negativszenario eines Kapitalismus ohne Gewerkschaften (Walter Muller-Jentsch) zusammenfliessen oder formulieren politische Streitschriften mit dem provokativen Titel Wozu noch Gewerksch- ten? (Oskar Negt). Kurzum, die allgemeine Zeitdiagnose lautet: Es steht nicht intestine um die Gewerkschaften! Doch wie so oft verweigert sich die komplexe Realitat auch diesmal allzu gradlinigen und deterministischen Prognosen."

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B. in der Gewährung von Mitgliedschaften ohne Tarifbindung ausdrückt, ist die Folge. Zugleich erodiert die Tarifbindung. Die vermeintlich heile Welt des Flächentarifvertrages, der mit seinen verbindlichen und unabdingbaren Tarifstandards die Arbeits- und Einkommensbedingungen regelte, „gehört der Vergangenheit an“ (WSI-Tarifhandbuch 2006: 64). Infolge des industriellen Strukturwandels sind in klein- und mittelbetrieblich geprägten Bereichen große gewerkschafts- und mitbestimmungsfreie Zonen 18 „Der kumulative Effekt dieser verschiedenen Phänomene liegt auf der Hand.

Durch diese Konkurrenz entsteht unweigerlich ein Druck auf die noch relativ geschützten Bereiche des Arbeitsmarktes. a. 2007). a. 2006) stellt, wirkt auf die institutionelle Verhandlungsmacht der Gewerkschaften wie ein aggressiver Virus auf ein geschwächtes Immunsystem. Diesem Virus ist allein mit Wertschöpfungspakten, die versuchen, den Gewerkschaftseinfluss mittels kooperativer „Institutionenpflege“ (Beyer 2003) zu erhalten, wohl nicht beizukommen. Vielmehr macht sich ein grundlegendes Dilemma solcher Strategien bemerkbar.

Anders als in Deutschland können österreichische Arbeitgeber sich Tarifverhandlungen nicht entziehen, indem sie aus dem Arbeitgeberverband austreten oder diesem gar nicht erst beitreten. In Deutschland ist der sinkende Organisationsgrad auf der Arbeitgeberseite ein wichtiger Grund für den Rückgang des tariflichen Deckungsgrades auf unter 60%. In Österreich ist eine solche Entwicklung bislang nicht möglich. Nun wäre es verkürzt, wollte man von dem konstant hohen tariflichen Deckungsgrad direkt auf die gewerkschaftliche Durchsetzungsmacht schließen.

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