By Christian Graf von Krockow
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Amoureux de los angeles langue française et jongleur de mots, Stéphane De Groodt revisite à sa manière, drôle et absurde, les expressions de notre langue. Un ouvrage inédit dans los angeles droite ligne de ses best-sellers, Voyages en absurdieet Retour en absurdie. Dernier carat Il est dit que c'est le dernier carat parlé qu'aura raison.
Rund six hundred Autorinnen und Autoren im Porträt. Das Lexikon informiert über die wichtigsten deutschsprachigen Autorenpersönlichkeiten und ihre Werke vom Mittelalter bis in die unmittelbare Gegenwart. Die essayistisch geschriebenen Artikel beleuchten Leben und Gesamtwerk im Kontext der jeweiligen Epoche und liefern gleichzeitig alle notwendigen Daten und Fakten sowie die wichtigste Sekundärliteratur.
- Die Melancholie der Literatur: Diskursgeschichte und Textfiguration (German Edition)
- Deutsch, 1st Edition
- Literatur des Expressionismus (Sammlung Metzler) (German Edition)
- Die Perspektive des Gärtners: Roman (German Edition)
- Soie
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So entstand das große und ganz neuartige Machtprojekt der wilhelminischen Zeit, der Schlachtflottenbau, an dem sich das Bürgertum ebenso begeisterte wie der Kaiser, so kam es zur Explosion des Hasses 1914: »Perfides Albion! «20 Weil aber mit dem Kriegsbeginn 1914 undeutliche Verhältnisse sich auflösten, wie Nebel unter der Sonne, und der Feind dramatisch hervortrat, schlug zugleich die Stunde eines nie zuvor erlebten Hochgefühls. Natürlich kannte das Kaiserreich auch seinen inneren Feind, seit Bismarcks Sozialistenverfolgung vor allem die 31 »vaterlandslosen Gesellen« der Arbeiterbewegung.
Kein Zufall war es daher, daß Remarque die Ehre zuteil wurde, bei den Bücherverbrennungen von 1933 auf den Scheiterhaufen gerufen zu sein: »Gegen den literarischen Verrat am Soldaten des Weltkrieges, für Erziehung des Volkes im Geiste der Wehrhaftigkeit! « Dem Vertreter eines ethischen Pazifismus erging es nicht besser: »Gegen Gesinnungslumperei und politischen Verrat, für Hingabe an Volk und 55 Staat! «52 Wohl niemand hat den deutschen Todesmythos so eindrucksvoll und einflußreich dargestellt wie Ernst Jünger.
Wie der Zuruf, die acclamatio von 100 Millionen Menschen praktisch aussehen soll, bleibt ohnehin ein Geheimnis, das sich nur in den Jubelparaden totalitärer Regime auflöst. Zum Problem von Volksentscheiden hießt es bei Schmitt: »Es liegt in der Natur der Sache, daß Plebiszite nur augenblicksweise und intermittierend veranstaltet werden können … Das Volk kann nur Ja und Nein sagen; es kann nicht beraten, deliberieren oder diskutieren; es kann nicht regieren und nicht verwalten; es kann auch nicht normieren, sondern nur einen ihm vorgelegten Normierungsentwurf durch sein Ja sanktionieren.