Beiträge zur Wissenssoziologie, Beiträge zur by Vojin Milić (auth.), Günter Dux, Thomas Luckmann (eds.)

By Vojin Milić (auth.), Günter Dux, Thomas Luckmann (eds.)

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So sagt er, um nur ein Beispiel zu nennen: "Die harmonische Vereinigung aller dieser Wahrheiten des Glaubens, der Sinne (Empirismus) und der Vernunft gab dem idealistischen Rationalismus der großen Scholastik des 12. und 13. Jahrhunderts die vorherrschende Stellung in dieser Periode. In ihr wurde allen diesen Quellen und Kriterien der Wahrheit und des Wissens das "suum cuique" zuerkannt. Sie vereinigte sie alle harmonisch in eine organische Einheit ... ) 93 Eine vergleichende Textanalyse würde leicht die zahlreichen Einzelheiten aufdecken, in denen die geschichtlichen Perspektiven Berdjajews und Sorokins übereinstimmen.

Es gibt jedoch auch eine kollektivistische Richtung im mystischen Intuitionismus. Sie sieht in der Vereinigung des Ein- 36 VojinMilic zeinen mit einem bestimmten Kollektiv die Vorbedingung intuitiver Grundeinsichten. Es ließen sich gute Gründe dafür anführen, bei einem Wissenschaftler, der in seiner Jugend aktives Mitglied einer kleinbürgerlich-bäuerlichen Partei war, und im Alter eine Utopie einer allgemein altrussischen Liebe entwickelte, eine solche Fassung des Intuitionismus zu erwarten. Dennoch trifft die Erwartung nicht zu.

Bringen sich darin deutlich die religiösen Voraussetzungen der Sorokin'sehen Theorie zum Ausdruck. Sie verbindet sie mit einer Ideenströmung, die von de Maistre und de Bonal an im europäischen erzkonservativen Denken beständig wirksam geblieben ist. 2. Weist die Vermittlerrolle, die Berdjajew spielte, um eine Verbindung zum Konservatismus herzustellen, die in Sorokins Schriften aus den zwanziger Jahren noch nicht existierte,95 auf den entscheidenden Einfluß hin, den mystisch-religiöse theosophische Kreise der russischen Emigration auf seine spätere Entwicklung ausübten.

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